Kriterienkatalog des BfS vorgestellt
Erstmals ging es in der Sitzung der Asse-2-Begleitgruppe unter dem Vorsitz von Christiana Steinbrügge zur Sache. „Die Asse ist ein wichtiges Thema in unserem Landkreis – das brauche ich Ihnen nicht zu erzählen‟, sagte die neue Landrätin Wolfenbüttels, die mit ihrem Amt gleichzeitig den Vorsitz der Begleitgruppe inne hat.
Ein wichtiger Baustein in der Rückholung des Atommülls aus dem maroden Bergwerk stellt die Planung des Zwischenlagers dar. Das Bundesamt für Strahlenschutz stellte auf der Sitzung den überarbeiteten Kriterien-Katalog vor, nach dem ein Standort für ein solches Lager gefunden werden soll.
Wolfgang Neumann, Experte der AGO, wies im Anschluss daraufhin, welche Anregungen der AGO und der Begleitgruppe in dem Kriterien-Katalog berücksichtigt worden sind und welche nicht. So hatte der Expertenkreis etwa vorgeschlagen, die Beurteilungsfelder für einen möglichen Standort erst zu gewichten, bevor Standorte gesucht werden. Dieser Punkt wurde übernommen.
Dass die Suche sich nicht auf Asse-nahe Standorte beschränken solle, sei hingegen nicht vom BfS berücksichtigt worden. Begleitgruppen-Mitglied Björn Försterling stellte daher die Frage: „Wie können Sie ausschließen, dass Sie einen Standort übersehen, der noch besser ist, als der jeweilige Standort in Asse-Nähe?‟ Stefanie Nöthel, BfS-Vizepräsidentin, betonte daraufhin, dass es aus ihrer Sicht nur darum gehe, einen geeigneten, nicht etwa den besten, Standort zu finden.
A2B-Mitglied Heike Wiegel befürchtet zudem, dass eine Asse-nahe Standortsuche schlussendlich Zeit kosten könnte, wenn später die Suche doch wieder ausgeweitet werden müsse. „Außerdem fordere ich, dass in dem Zwischenlager, wenn es an der Asse entsteht, auch nur Müll aus der Asse eingelagert wird‟, so Wiegel. Udo Dettmann schlug dafür einen modularen Ausbau des Lagers vor. „Zudem sollte dort nur für eine festgelegte Zeit zwischengelagert werden‟, so das Mitglied der Begleitgruppe.
Die Befürchtung in der Bevölkerung ist groß, dass das Bergwerk nicht stand hält und nach Notfallplänen geschlossen werden muss, nachdem das Zwischenlager bereits gebaut sein wird. Wie könne man sicher gehen, dass das Lager dann nicht doch mit Abfällen anderer Herkunft gefüllt wird, lautete die Frage einer Bürgerin während der Sitzung. Ein modular angelegtes Zwischenlager, das je nach Bedarf erweitert werden könnte, wäre die beste Lösung dafür, antwortete Nöthel aus Sicht des BfS.
Das Thema Zwischenlager spielt auch am Donnerstag, 31. Oktober, eine Rolle. Dann lädt die Asse-2-Begleitgruppe um 18 Uhr zu einer Informationsveranstaltung in die Eulenspiegelhalle in Schöppenstedt. Hier wird das BfS seine Zwischenlagerplanung vorstellen. AGO-Mitglied und Strahlenschutz-Experte Wolfgang Neumann wird in seinem Vortrag über Anforderungen an ein Zwischenlager berichten. Im Anschluss findet eine Fragerunde statt, in der Bürgerinnen und Bürger ihre Fragen stellen können.