Neue Ziele
Eine Neuausrichtung ihrer eigenen Ziele diskutierte die Asse 2-Begleitgruppe (A2B) in ihrer jüngsten Sitzung. Dabei war klar, dass nach wie vor die Schließung des maroden Bergwerks Asse 2 und vor allem die Rückholung des dort lagernden schwach- und mittelradioaktiven Atommülls im Vordergrund steht. Diesbezüglich hat die Gruppe eine Reihe von Kernforderungen aufgestellt, um den Schließungsprozess weiterhin glaubwürdig begleiten zu können.
Die erste Kernforderung bezieht sich auf den Genehmigungsprozess. „Wir wollen künftig bereits parallel zum laufenden Verfahren eingebunden werden“, erklärte Landrat Jörg Röhmann als Sprecher der Gruppe. Mit ihrer Forderung nach mehr Transparenz im Verfahren bezieht sich die A2B zugleich auf eine Anmerkung von Ministerpräsident David Mc Allister, der bei seinem Besuch Offenheit als wichtigen Faktor der Schließung bezeichnet hatte. „Diese Offenheit erwarten wir jetzt schon im Abwägungsprozess der Entscheidungen“, sagte Röhmann. „Bei Genehmigungen, die erst kürzlich ergangen sind, soll die Beteiligung nachgeholt werden.“
Zweite Kernforderung ist der Wunsch, künftig uneingeschränkten Zugang zu allen relevanten Informationen zu bekommen. „Unsere Experten brauchen zudem die Originaldokumente“, sagte Röhmann, „keine bewertenden Zusammenfassungen von beispielsweise Messergebnissen.“ Die Arbeitsgruppe Optionenvergleich (AGO), in der die Fachleute der A2B zusammenarbeiten, hatte sich über die zähe Beantwortung ihrer Fragen und mangelhafte Kooperationsbereitschaft der Behörden beklagt.
Dritte Kernforderung ist die Erwartung, das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) als Betreiber der Schachtanlage möge möglichst bald einen Masterplan für die Rückholung vorlegen. Ein solcher Projektrahmen würde auch unnötigen Zeitverlust vermeiden helfen, meint die A2B. „Wir sind beispielsweise der Ansicht, dass man schon jetzt das Abteufen eines neuen Schachtes Asse 5 vorantreiben könnte“, erklärte Röhmann. Es gebe keinen Grund, mit den vorbereitenden Schritten dazu bis zum Ende der Faktenerhebung zu warten.
Neben der Schließungsbegleitung will sich die A2B auch mit Themen beschäftigen, die mit der Asse in Zusammenhang stehen. „Allerdings fehlt uns für eine intensivere Diskussion dieser Dinge die Zeit“, erklärte Röhmann. Als Beispiel nannte er das niedersächsische Krebsregister mit seinen Ergebnissen aus dem Gebiet der Asse. Dieses wichtige Thema wird professionell beim Gesundheitsamt des Kreises bearbeitet. Dadurch wird garantiert, dass die A2B regelmäßig über aktuelle Ergebnisse informiert wird.
Dazu gehöre auch die Frage der Umgebungsüberwachung. „Wir sind mit der Arbeit des derzeitigen Auftragnehmers sehr zufrieden“, unterstrich die Gruppe. Es bestehe keine Veranlassung, diese Überwachung zu reduzieren, nur weil in der Vergangenheit keine negativen Ergebnisse aufgetreten seien. „Unsere Forderung an das BfS lautet, auf diesem Gebiet keine Abstriche zu machen“, unterstrich Röhmann. „Wir sind es den Menschen schuldig, für lückenlose Ergebnisse zu sorgen. Übrigens ist diese Überwachung gerade im Zuge der Rückholung wichtiger denn je.“